Glossar

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– SICHERHEIT VON A BIS Z

Im Glossar von Sicherheitexperte Uwe Gerstenberg können Sie viele sicherheitsrelevante Begriffe nachschlagen.
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Es gibt 2 Begriffe in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben T beginnen.
Trittbrettfahrer

Als Trittbrettfahrer wird in der Kriminologie ein Täter bezeichnet, der sich die Ideen und Vorgehensweisen anderer zunutze macht. Das bedeutet, dass der Täter den Hergang eines in der Vergangenheit durch einen anderen Täter begangenen Verbrechens nachahmt. Dabei handelt es sich in der Regel um nicht aufgeklärte Verbrechen. Dies hat für den Trittbrettfahrer drei Vorteile:

  1. Der Täter muss sich selbst keine Gedanken um die Vorgehensweise machen.
  2. Er weiß bereits, dass die Vorgehensweise von Erfolg gekrönt sein wird, da es in der Vergangenheit bereits einmal funktioniert hat. So vermindert sich das Risiko des Scheiterns.
  3. Wird das Verbrechen entdeckt, wird die Polizei annehmen, der Täter des ursprünglichen Verbrechens habe ein weiteres mal zugeschlagen. So sinkt das Risiko entdeckt zu werden.

Der Begriff des Trittbrettfahrers stammt aus dem öffentlichen Nahverkehr. Noch heute kennt man bei Zügen oder sehr großen Autos ausfahrbare oder fest installierte Einstiegshilfen. Diese sogenannten Trittbretter waren früher an jedem Bus und an jeder Straßenbahn von außen montiert. Schwarzfahrer sprangen kurz vor der Abfahrt noch auf diese Trittbretter auf und fuhren so ohne Ticket mit. Sie machten sich also auch die Möglichkeiten anderer ohne eigenen Aufwand zunutze. Daher nannte man diese Leute Trittbrettfahrer. Der Begriff setzte sich in der Kriminologie erst später durch.


Türschloss Picking

Auch das sogenannte (Lock)Picking ist eine gern in Kriminalfilmen verwendete Methode, die den Zuschauern suggeriert, dass Einbrecher überall reinkommen. Beim Picking verwendet der Eindringling spezielles Werkzeug, sogenannte Dietriche, die er anstelle eines Schlüssels in das Türschloss einführt. Mit dem Werkzeug tastet er die Zuhaltungsstifte des Schlosses ab und drückt sie so herunter, wie ein Schlüssel es für gewöhnlich tun würde.

Findet der Täter die richtige Position für alle Stifte, kann er das Schloss ganz normal drehen und die Tür lässt sich öffnen. Das Werkzeug ist jedoch relativ teuer und das Abtasten der Zuhaltungsstifte benötigt einiges an Übung. Daher ist die Anwendung dieser Methode nicht annähernd so verbreitet, wie das Fernsehen gerne darstellt. Auch dass Schlösser von jedem Laien in Sekundenschnelle mit Hilfe einer Haarnadel geöffnet werden können, ist ein weit verbreiteter Mythos.

Eine realistische Situation, in der das Picking tatsächlich häufig zum Einsatz kommt, ist beispielsweise das Aussperren aus der Wohnung. Denn Schlüsseldienste bedienen sich dieser Methode, um Wohnungstüren zu öffnen, ohne diese zu beschädigen. Auch Polizei und Feuerwehr gehen bei Notöffnungen von Wohnungen so vor, anstatt die Tür gleich gewaltsam zu öffnen.